Tĩnh Tâm Tuần Thánh

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Nhà thờ St. Gallus

Hauptstraße 28, 65439 Flörsheim

Nhà thờ St. Gallus

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16g00 Giải tội + Giảng Thuyết

17g00 Thánh lễ có nghi thức rửa chân

17g00 Giải Tội + Giảng Thuyết

18g00 Suy tôn thánh giá

16g00 Giảng thuyết

17g00 Giải tội

18g00 Thánh lễ Phục sinh + Rửa tôi người lớn

„Der Tod wird kommen und an deine Tür klopfen, aber er hat nicht das letzte Wort“.


Der November ist der „Monat der Toten“. An diesen Monat gedenken wir an unsere geliebten Verstorbenen. Am 1.November ist das große Fest der „Allerheiligen“. Am 2. November ist dann „Allerseele“. An diesen Sonntag besuchen viele ihre Verstorbenen auf dem Friedhof und beten, singen zusammen. Leben und Tod sind so nah aneinander wie kein anderes. Auf dem Grabstein stehen normalerweise auch nur diesen 2 wichtige Daten: Geburts- und Todesdaten. Hier ist der Predigt von Herrn Pfarrer Maximilian Heinzt am 02. November 2014 in St. Jakobus, Neustadt an der Weinstrasse.

Liebe Brüder und Schwestern!

Wir Menschen machen in unserem Leben viele Erfahrungen, frohe und bittere; Erfahrungen, die enttäuschen, und solche, die Hoffnung geben. Nur eine Erfahrung hat noch keiner von uns gemacht: die Erfahrung des Todes, des eigenen Sterbens. Diese Erfahrung steht noch aus. So bleibt uns das Sterben das große Geheimnis. Wir tun also gut daran, über dieses Geheimnis nachzudenken und auf das zu hören, was uns Gott in der Heiligen Schrift über den Tod sagt.

Eines scheint mir sicher: Das Sterben wird das eindrucksvollste aller Abenteuer des Lebens sein. Was da im Sterben eines Menschen geschieht, ist entscheidender als alle seine früheren Lebensstunden, ist gewaltiger und wuchtiger als die größten Ereignisse seines Lebens. Denn für den Glaubenden ist der Tod jener Augenblick, an dem der Mensch die Zeit, in der er wirken kann (vgl. Joh 9, 4), beendet und unwiderruflich in die Ewigkeit Gottes eintritt, das heißt in das Endgültige, in das Bleibende, Wahre und Wirkliche. Unser jetziges Leben ist nur das Durchschreiten einer Vorhalle, ein Gehen durch eine Dämmerung, auf die der große Tag Gottes folgt. Der Sterbende sagt mit seinem Herrn: „Ich gehe heim zum Vater“. (Joh 14,12).

Wer so glaubt, dem wird der Tod nicht mehr als erschreckendes Totengerippe erscheinen mit der Sense in der Hand; dem wird der Tod zum Boten der Liebe Gottes, zum willkommenen Evangelisten, zum Engel, der uns bei der Hand nimmt und sagt: „Komm, wir wollen heimgehen ! „.

Der heilige Karl Borromäus bestellt sich bei einem Maler ein Bild vom Tod. Der Maler stellt den Tod dar als Skelett mit einer Sense. Der große Bischof von Mailand war nicht zufrieden: „Malen Sie mir den Tod als Boten Gottes mit einem goldenen Schlüssel in der Hand“.

Wer den Tod im Lichte Christi sieht, wird den Dingen des Lebens den rechten Maßstab, Wert und Rang einräumen, wird die rechte Form der Weltdistanz gewinnen, sodass das Große groß und das Kleine klein erscheint. So wird ihm das gelingen, was man „das tägliche Sterben“ nennen könnte: die Preisgabe des Nichtigen, des Unrechten, des Falschen, all dessen „was Rost und Motten verzehren“ (Mt 6,19), damit das Eigentliche, das Wesentliche, das Eine-Notwendige zum Durchbruch kommt. In diesem Sinn gilt das Wort: „Wer nicht stirbt, eh´ er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt.“

Das heißt: wem das Sterben gelingen soll, der muss sich ein Leben lang einüben und vorbereiten. Papst Johannes der XXIII - ( wir erinnern uns an sein seliges Sterben am Pfingstmontag 1963) – schrieb in sein Tagebuch: „Jeder Tag ist gut, um geboren zu werden, und jeder Tag ist gut, um zu sterben. Ich bin im Angesicht des Todes ganz ruhig; ich wollte immer den Willen Gottes tun. Mein glühendster Wunsch ist es, keinen meiner Verwandten bei der Freude des Wiedersehens in der Ewigkeit zu vermissen. Oft an den Tod denken ist eine gute Art, sich mehr über das Leben zu freuen.“ Wem das Leben so gelingt, dem wird auch der entscheidende Augenblick des Sterbens gelingen.

Als Ergebnis einer Umfrage über den Tod veröffentlichte „Stern“ Hamburg dies: „Die Furcht vor dem Tod hat zugenommen, seitdem Gott im Bewusstsein der Menschen tot ist.“ Die Art unseres Sterbens hat also mit Gott zu tun. Nur der Gott des Lebens kann uns verbürgen, dass der Mensch auch im Tod in seiner rettenden Hand geborgen bleibt.

Über hundert Prominente, Künstler, Politiker, Schriftsteller, wurden unter anderem auch gefragt: „Wie möchten Sie sterben?“. Die meisten antworteten: „Schnell“, - „plötzlich“, - „im Schlaf“, - „ohne Schmerzen“. Sie wussten als nichts von der alten Bitte: „Vor einem jähen und unversehenen Tod bewahre mich, Herr Jesus Christus !“ Einige Antworten lauteten freilich anders: „Ich möchte sterben, versöhnt mit Gott und den Menschen“ – „mit einem Dankeschön“ – „mit der Bereitschaft für das, was folgt“.

Es wird erzählt:

Ein König gab seinem Hofnarren einen Stab und sagte: „Gib diesen Stab dem, der noch närrischer ist als du !“ da legte sich eines Tages der König zum Sterben nieder und klagte seinem Narren: „ Ich gehe in ein fremdes Land und kehre nie mehr zurück.“ Der Narr meinte: „Da du doch gewusst hast, dass du einmal in dieses fremde Land ausreisen musst, hast du sicher alles getan, um auch in dieser neuen Heimat ein Haus zu besitzen.“ Als der König verneinte, überreichte ihm der Narr den Stab und sagte : „Er gehört dir. Du bist ein noch größerer Narr als ich.“

Leben wir so, dass wir in unserem Tod unserem Herrn und Richter Hände entgegenhalten können, die gefüllt sind von den Gaben der Liebe !

Es ist schon viel, wenn wir dem Herrn einmal sagen können: „Ich habe mich bemüht !“. – In ein Fürbittenbuch an einem Wallfahrtsort hat jemand den Wunsch eingetragen: „Den Rosenkranz in Händen, auf das Kreuz den letzten Blick“- so möchte ich mein Leben enden. Mutter, schenk mir dieses Glück ! „

Soweit der Eintrag – und vielleicht ist er genau das Richtige ! Amen.

Pfarrer Maximilian Heinzt

(Predig am 02.11.2014 in der St. Jakobus- Kirche, Neustadt an der Weinstrasse)